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1. Circular Design Summit am 19. September in Düsseldorf - Bring Circularity into Transformation


(Düsseldorf, 19.09.2023) Zirkularität in Unternehmen und Produktion bringen: Was genau ist Circular Design? Was macht es so relevant? Und wie genau können Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt von zirkulären Produkten und Geschäftsmodellen profitieren? Fragen, die im Rahmen des ersten „Circular Design Summit“ der Effizienz-Agentur NRW im Düsseldorfer RheinRiff gemeinsam mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft diskutiert und beantwortet wurden. NRW-Umweltminister Krischer eröffnete den Summit.

Dr. Peter Jahns (rechts) begrüßte als Leiter der EFA den NRW-Umweltminister Oliver Krischer (Mitte) und Referatsleiter des MUNV (links) Cornelius Laaser. Fotos: EFA

Plenumshalle für spannende Panel, Impulse, Diskussionen und Raum zum Netzwerken.

Dr. Peter Jahns, Leiter der Effizienz-Agentur NRW, eröffnete das erste Circular-Design-Summit in Düsseldorf.

NRW-Umweltminister Oliver Krischer gab in seiner Rede Einblicke in die Ziele des Landes und die Angebote, die den Weg in eine Circular Economy ebnen.

Planspiel „Make it Circular“ vom WWF Deutschland als Methodik zur Identifikation zirkulärer Geschäftsmodelle.

Einblicke in den Circular Hub der Düsseldorfer Janado GmbH.

Workshop rund um CIRCO unter der Leitung von Pieter van Os, Mitgründer CIRCO & CirConnect, und Bas Roelofs, Trainer des CIRCO Teams in den Niederlanden.

„Circular Design beschreibt einen ganzheitlichen Gestaltungsansatz mit dem Ziel, die Umweltauswirkungen von Produkten und Dienstleistungen über den gesamten Lebenszyklus zu minimieren und darüber hinaus nachhaltige Geschäftsmodelle im Sinne einer Circular Economy zu entwickeln“, erklärt die Projektverantwortliche Ines Haydn von der Effizienz-Agentur NRW.

Die 161 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwarteten spannende Vorträge zum Thema Circular Design, interessante Workshops von der Geschäftsmodellentwicklung bis zur Finanzierung und inspirierende Austauschmöglichkeiten mit Expertinnen und Experten aus verschiedensten Branchen und Wissenschaftsfeldern. Teilnehmende und Beitragende waren unter anderem das Wuppertal Institut, dem WWF, der Hochschule Ruhr West, der ROSE Bikes GmbH, der Marantec GmbH und dem Verband der Deutschen Möbelindustrie.

Ganzheitliche Ansätze der Zirkularität

Nach der Eröffnung durch den Leiter der Effizienz-Agentur NRW, Dr. Peter Jahns, gab NRW-Umweltminister Oliver Krischer Einblicke in die Ziele des Landes und die Angebote, die den Weg in eine Circular Economy ebnen. Die Wichtigkeit des ganzheitlichen Ansatzes zur Umsetzung zirkulärer Prozesse, betonte Peter Jahns in seinem Impuls besonders: „Mit dem ganzheitlichen Ansatz der EFA in der Circular Economy können die produzierenden Unternehmen nicht nur eine umfassendere Ressourcenschonung erreichen, sondern auch den Herausforderungen des Klimaschutzes und weitere Regularien aus der Nachhaltigkeit und in den Lieferketten gerecht werden. Circular Design ist für die praktische Umsetzung von Zirkularität ein wichtiges Element – dies unterstützen wir mit unseren Angeboten rund um die Circo-Workshops und begleiten mittelständische Unternehmen in NRW bei Entwicklungen eines zirkulären Produktdesigns sowie sich daraus ableitende Geschäftsmodellen." 

In der anschließenden Keynote „Wie wir das Ende zum Anfang machen“ sprach Karel Golta, CEO der Indeed Innovation GmbH aus Hamburg, darüber, welche Denkweise und Methodik wir brauchen, um Materialien wirtschaftlich erfolgreich im Kreis zu führen. Warum etwas ändern? Einstein soll einmal gesagt haben: Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind. Folglich gilt es das vorhandene System und seine Handlungs-, Wirtschafts-, Produktionsmethodiken den Gegebenheiten anzupassen und abzuwandeln.

Good Practice: Einblicke in die zirkuläre Praxis

Zur Veranschaulichung und Ideengebung berichteten drei Unternehmen aus NRW über ihren Weg in die Zirkularität beziehungsweise über ihre Erkenntnisse über Umsetzungsmöglichkeiten. Kerstin Hochmüller, Geschäftsleiterin der Marantec GmbH aus Harsewinkel, sprach über „Cradle2Cradle in der Antriebstechnik“ (Download Vortrag Kerstin Hochmüller). Zirkuläre Handwerkzeuge standen im Zentrum des Vortrags von Dominik Limbach, Geschäftsleiter der maurerfreund GmbH (Download Vortrag Dominik Limbach). Der Remscheider Werkzeugspezialist entwickelte erfolgreich eine innovative ressourceneffiziente Maurerkelle nach Circular-Design-Kriterien. Olaf Thiessies, Geschäftsführer des Effizienz-Preis-NRW-Gewinners UTK Solution aus Lüdenscheid, stellte das Saug- und Spülsystem BlueLavage® vor. Das bei Operationen eingesetzte System kann unter Einhaltung aller hygienischen Standards bis zu 150 Mal verwendet werden. (Download Vortrag Olaf Thiessis)

Bei einem Rundgang durch den Circular Hub der Düsseldorfer Janado GmbH konnten interessierte Teilnehmende erleben, wie aus alten IT-Geräten Schritt für Schritt hochwertige, wiederaufbereitete Produkte entstehen. Mit Refurbishing bringt Janado ungenutzte, funktionsfähige IT-Geräte zurück in den Lebenszyklus. Mit Kamran Doorsoun, Head of Marketing Janado GmbH, bekamen Teilnehmende spannende und detaillierte Einblicke in den Prozess der Aufbereitung und die Qualitätskontrolle, um viele Ideen für eigene Umsetzungen zu sammeln.

Wie den Einstieg in das Circular Design bekommen?

Danach hieß es "Make it circular!" beim Circular-Economy-Planspiel des WWF Deutschland. Im Rahmen eines Workshops gab Dr. Dominik Patzelt vom WWF einen Einblick in das online kostenfrei verfügbare Strategiespiel, das eine Methodik zur Identifikation passender zirkulärer Geschäftsmodelle bietet.

Mit "CIRCO" wurde ein Workshop-Konzept in den Niederlanden entwickelt, das Unternehmen dabei unterstützt, neue, zirkuläre Geschäftsmodelle sowie Produktanpassungen im Sinne der Circular Economy zu entwickeln. Die Effizienz-Agentur NRW (EFA) nahm die erfolgreiche Methode auf und entwickelte ein Angebot für Betriebe in Nordrhein-Westfalen. Einblick in die CIRCO-Methode gaben Linda Dierke und Anja Vogel von der EFA. Annika Hetzert vom Green Team des Fahrradherstellers ROSE Bikes GmbH aus Bocholt sagte über ihre Erfahrungen mit dem Angebot: „Im CIRCO-Track gewinnt man spannende Einblicke in praxisnahe und innovative Lösungsansätze im Sinne der Circular Economy und entwickelt sie am eigenen Produkt weiter.“ (Download Vortrag Annika Hetzert)

Auch auf der Circular-Design-Wissensplattform CIRCONNECT finden Unternehmen Tools, die ihnen dabei helfen, Antworten auf Fragen rund um das Thema Circular Design zu finden. Wie das geht, darüber informierten Pieter van Os, Mitgründer CIRCO & CirConnect, und Bas Roelofs, Trainer des CIRCO Teams in den Niederlanden, im Rahmen eines Workshops.

Wie ticken Wirtschaft und Politik, wenn es um Circular Economy geht?

Einblicke, wie das Thema Circular Economy im NRW-Mittelstand gesehen wird, gabPaul Szabó-Müller vom Bottroper Forschungsprojekt Prosperkolleg. Sie stellten ausgewählte Ergebnisse einer Befragung von knapp 400 kleinen und mittleren Unternehmen in NRW vor. Dabei standen nicht zuletzt Fragen der Umsetzung der Circular Economy, aber auch konkreter Unterstützungswünsche im Vordergrund.

Rund um die Politik ging es im Panel mit Prof. Dr. Henning Wilts, Leiter der Abteilung Kreislaufwirtschaft des Wuppertal Institut (Download Vortrag Henning Wilts), und Nora Schäfer, Referentin für Circular Economy des NRW-Umweltministeriums (Download Vortrag Nora Schäfer). Im Mittelpunkt standen dabei unter anderem Fragen, wie der Circular-Economy-Aktionsplan der EU (CEAP) auf nationaler Ebene umgesetzt wird und welche konkreten Maßnahmen Unternehmen bereits jetzt ergreifen können.

Mit der Entwicklung von Circular Design Projekten gehen Unternehmen gewisse Risiken ein. Unterstützung bieten verschiedene Förderprogramme, um Ihre Idee umzusetzen. Aus erster Hand berichtete Dr. Patrick Mattfeld, Geschäftsleiter der TPU Plus GmbH aus Aachen, wie das Unternehmen Mithilfe von Fördermitteln seine Vision eines recyclingfähigen Fahrradschlauchs realisieren konnte.

Transformation in der Möbelbranche

Im abschließenden Panel "Möbel zirkulär denken" diskutierten Heiner Strack, Leiter Technik, Umwelt & Normung VDM e.V., Felix Kröncke, Managing Director Ahrend Germany, Annika Matthaei, Nachhaltigkeitsmanagerin der EHRMANN Möbel- und Einrichtungs GmbH, und Linda Dierke, Leiterin Geschäftsfeld Entwicklung und Kooperationen der EFA, wie die nachhaltige Transformation in der Möbelbranche gelingen kann und welche unternehmerischen Chancen sich daraus ergeben.

Warum die Möbelindustrie so wichtig und im Fokus der Regulierungen steht? Mit einem Marktvolumen von 150 Mrd. Handelsumsatz in der EU bildet die Möbelbranche den zweiten Platz hinter der Textilindustrie, wovon bereits Deutschland 25% des EU-Handelsumsatzes ausmacht. Der Blick richtet sich insbesondere auf den Bereich „Abfall“, der großes Potenzial mit sich bringt: aktuell geht der größte Anteil des Abfalls der Möbelindustrie in die Verbrennung und Deponierung. Um dies zu verringern, können Konzepte rund um Repair und Refurbishment zur aktiven Verlängerung der Langlebigkeit beitragen – „Repair als Service“ wäre eine Umsetzungsoption, laut Felix Kröncke, Managing Director Ahrend Germany.

Weitere Informationen zum Circular-Design-Ansatz der Effizienz-Agentur NRW finden Sie unter: Circular Economy

Weitere Fotos des Circular Design Summits finden Sie HIER