Die Edelstahlwerke Schmees produzieren am NRW-Standort Langenfeld und im sächsischen Pirna hochwertige Stahlgussteile u. a. für die Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie sowie den Energiemaschinenbau. Pro Jahr werden ca. 2.200 t Stahl zu Gussteilen verarbeitet.
Die hohe Anzahl der Produktvarianten stellt das Unternehmen immer wieder vor große organisatorische Herausforderungen. Bis Anfang 2016 steuerten die einzelnen Produktionsbereiche die Aufträge in Eigenregie durch die Fertigung. Eine erste Analyse ergab, dass es dadurch immer wieder zu Redundanzen u. a. in der Lagerhaltung kam. Um die Fertigung und die Lagerhaltung transparenter und effizienter zu gestalten, nutzte Schmees im Rahmen einer Ressourceneffizienzberatung die Ressourcenkostenrechnung RKR der Effizienz-Agentur NRW. Sie bildete die Datengrundlage für ein neu aufgesetztes Modul im ERP-System.
Mithilfe der RKR erfasste Schmees 2015 seine Kostenstrukturen hinsichtlich des Material- und Energieeinsatzes in der Produktion. Auf Basis der ermittelten Daten konnte ein verursachergerechtes Kostenrechnungsschema entwickelt werden. Dieses ermöglicht eine Bewertung einzelner Aufträge nach genauen Ressourcenverbräuchen.
Durch die Integration der RKR in das neue ERP-System ist das Unternehmen heute in der Lage, spezifische Auftragsgruppen wie z. B. Ringe und Gehäuse systematisch hinsichtlich ihrer Materialverbräuche zu analysieren, zu vergleichen und so über Zeitreihen die größten Materialeffizienzpotenziale je nach Produkt zu bestimmen. Dadurch lassen sich Materialverschwender frühzeitig identifizieren.
Diese Auswertung bildet heute die Grundlage für die zentrale Planung und Steuerung des Materialflusses. Mithilfe der hierdurch gewonnenen neuen Abstimmungsmöglichkeiten wurde die Effektivität des Fertigungsablaufs so verbessert, dass die Termintreue der Auftragsabwicklung deutlich erhöht und die Nacharbeiten stark reduziert werden konnten. Der gesamte Auftragsdurchlauf wird heute durch die Betriebsdatenerfassung zentral gesteuert. Schmees richtete ferner einen kontinuierlichen Verbesserungsprozesses ein, sodass der Auftragsdurchlauf fortlaufend weiter verbessert wird.
Der Rohgusseinsatz und die Ausschussmengen in der Produktion konnten durch diese Maßnahmen nachhaltig gesenkt werden. Das um die RKR erweiterte ERP-System ist ein für das Unternehmen wichtiger Schritt zur weiteren digitalen Vernetzung seiner Prozesse.
Schmees investierte ca. 10.000 Euro in die Entwicklung und Umsetzung der ERP-Lösung und senkte dadurch seine Materialkosten um rund 400.000 Euro im Jahr.
Die Ressourceneffizienzberatung wurde anteilig im Rahmen des Beratungsprogramms "Ressourceneffizienz" des NRW-Umweltministeriums gefördert. Beratungspartner im Projekt war die reQuire consultants GmbH aus Paderborn.
Treibhausgas-Emissionen | Einsparung |
Material | 130 t/a |
CO2-Äquivalente | 686 t/a |
Kosten | ca. 400.000 Euro/a |
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