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Smart-E-Factory – Energetisch Smarte Fabrik für die ressourcenschonende Produktion startet in Lemgo


Der Industriesektor nahm 2021 laut dem Umweltbundesamt einen Anteil von 29% (entspricht 699 TWh) des deutschen Endenergieverbrauchs ein und weist große Potenziale hinsichtlich der Einsparung von elektrischer Energie auf. Um Lösungen im industriellen Maßstab für diese Herausforderungen zu realisieren, beschäftigt sich ein Konsortium in dem vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) geförderten Projekt Smart-E-Factory unter Leitung des Fraunhofer IOSB-INA am Innovation Campus Lemgo mit Lösungen zu einer energetisch optimierten Fabrik.

Das Konsortium der Smart-E-Factory vor der CUNA Produktion. Foto: SmartFactoryOWL

Die industrielle Produktion birgt große Potenziale zur Einsparung von elektrischer Energie und somit zur Erreichung der globalen Klimaziele. Prozesse wie das Senken und Heben von Lasten in Hochregalen, die Beförderung von Material und Waren sowie thermische Prozesse in Produktionsanlagen verursachen Lastspitzen und hohe Energieverbräuche in Fabriken. Ebenso sind Einsparpotenziale mit möglichen Materialeinsparungen durch verbesserte Planungs- und Produktionsabläufe verbunden. Doch während an der einen Stelle ein Überangebot an regenerativen Energien erzeugt wird, müssen an anderer Stelle Lastspitzen in der Produktion aufgrund fehlender Optimierungen durch das Übertragungsnetz abgedeckt werden.

Um diese technologischen Herausforderungen zu adressieren und Industrie bei der Umsetzung klimaschonender Technologien zu unterstützen, werden digitale Lösungen benötigt. Hierzu hat sich ein Konsortium aus Forschungs- und Industriepartnern aus Ostwestfalen-Lippe formiert und entwickelt eine Modellfabrik am Beispiel der Lemgoer SmartFactoryOWL: die Entwicklung einer Smart-E-Factory. Das BMUV fördert das Projekt in den nächsten drei Jahren und die dadurch mögliche Erforschung und Entwicklung digitaler Technologien zur energetischen Optimierung von Fabriken sowie den Transfer dieser in kleine und mittelständische Unternehmen.

Das Fraunhofer IOSB-INA aus Lemgo leitet das Projektkonsortium. Beteiligt sind zudem das Institut für Energietechnik (IFE) der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (THOWL), das Softwareunternehmen IANUS Simulation GmbH und der Betreiber der in der SmartFactoryOWL ansässigen CUNA Produktion, die Hadi-Plast GmbH. Darüber hinaus unterstützen mehrere assoziierte Partner wie die Stadtwerke Lemgo, Weidmüller, Lenze und die Effizienz-Agentur NRW das Projekt.

Geplant sind die schrittweise Entwicklung und der Einsatz von grundlegenden Technologien aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) für die Optimierung von industriellen Anlagen in Kombination mit regenerativer Energieerzeugung im Rahmen eines ganzheitlichen intelligenten Energiemanagements. Das Projektkonsortium entwickelt transferierbare Lösungsbausteine, um CO2-Emissionen in der Industrie zu verringern. Hierbei fokussiert das Projekt mechanische Bewegungsabläufe in einer industriellen Fertigung und den damit verbundenen Energieverbrauch sowie KI-basierte Optimierungsansätze zur Emissionsreduktion. Die Smart-E-Factory definiert sich als ressourcenschonende Produktion und aggregiert zu diesem Zweck Informationen und Daten aus den Bereichen Energieerzeugung, -management, -verbrauch und -speicherung zu einem transparenten ganzheitlichen Echtzeit.

Das Projekt Smart-E-Factory ist einer der vom BMUV geförderten KI Leuchttürme für Umwelt, Klima, Natur und Ressourcen mit dem Ziel, möglichst breitflächig die entwickelten Technologien in die Industrie zu transferieren. Viele technologische Lösungsansätze finden aktuell noch zu langsam Eingang in die Industrie. Das hat verschiedene Gründe: Neben dem mangelnden Reifegrad von F&E-Ergebnissen fehlt vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen die notwendige Entscheidungs- und Handlungsexpertise über mögliche Energieeinsparpotenziale im eigenen Unternehmen sowie technische Möglichkeiten. Darüber hinaus bestehen Unsicherheiten zum Investitionsaufwand mit unklarem ROI. Aus diesem Grund legt das Projektkonsortium einen starken Fokus auf den Transfer durch praktische Lösungsansätze. Dazu werden die Projektpartner in der SmartFactoryOWL Angebote schaffen, um offen für Interessenten zu sein und jederzeit Zugang zu den Technologien über LabTouren, Veranstaltungen und Umsetzungsprojekte zu bieten.

Das Projekt wurde im Januar 2023 mit einem Auftakttreffen in der SmartFactoryOWL am Innovation Campus Lemgo gestartet.

Eine Infoveranstaltung, in der das Projekt sowie Technologien vorgestellt werden, findet am 16. Februar 2023 in der SmartFactoryOWL in Lemgo statt. Interessierte können sich unter https://smartfactory-owl.de/eventer/smart-e-factory-die-energetisch-optimierte-fabrik/edate/2023-02-16  anmelden.

Weitere Informationen: https://smartfactory-owl.de/

Quelle: SmartFactoryOWL