Langzeitbeständig, auf Dauer dicht und dabei handwerksgerecht zu verarbeiten: Die Anforderungen an die Bauverbundfolien der Dörken GmbH & Co. KG, eine Tochter der Ewald Dörken AG, sind hoch. Als Steildachbahnen, Grundmauerschutz-, Abdeck- und Gerüstplanen oder Teichfolien sind sie im Einsatz. Trägermaterialien für viele diese Produkte sind Spinnvliesstoffe aus Polypropylen (PP) und Polyester (PET), die das Unternehmen seit mehr als 14 Jahren am Standort Herdecke mit einer eigenen Spinnvliesanlage produziert. Um die hohe Nachfrage zu bedienen, entschied sich Dörken 2013, die Produktionskapazität zu erweitern.
In nur 17 Monaten baute die Firma eine neue Spinnvliesproduktion in Hagen auf. Bei der Planung standen Material- und Energieeffizienzkriterien im Vordergrund. Rund 35 Mio. Euro investierte das Unternehmen in den neuen Produktionsstandort. 30 neue Arbeitsplätze werden im Zuge der Maßnahme geschaffen.
Die neue Anlage, die der Troisdorfer Anlagenbauer Reifenhäuser Reicofil geliefert hat, ist auf eine hohe Produktionskapazität ausgelegt. Aufgrund deutlich höherer Durchsätze sinkt der spezifische Energiebedarf zur Produktion von Spinnvliesen im Vergleich zu branchenüblichen Anlagen um ca. 20 Prozent.
Zusätzlich gibt es weitere Maßnahmen zur Energieeinsparung: Durch den Einsatz eines speziellen Extrusionsverfahrens werden in der Produktion die Anforderungen an das Rohmaterial gesenkt. Die Anlage kommt mit einer höheren Restfeuchte des Rohmaterials aus, was bei der Vortrocknung zu einer Energieersparnis von ca. 40 Prozent führt.
Die neue Spinnvliesproduktion verarbeitet unter anderem auch Rohstoffe, die aus Getränkeflaschen aufbereitet werden. Das Recyclat weist im Vergleich zur Neuware eine um ca. fünf Prozent geringere Aufschmelz- und Verarbeitungstemperatur auf. Die Prozesstemperatur für den Spinnprozess wird dadurch gesenkt. Weiterer Effekt: Anfallender Ausschuss wird dem Produktionsprozess wieder zugeführt, aus dem neue, hochwertige Produkte entstehen.
Mithilfe eines neuen technischen Verfahrens können in der Außenschicht der beim Verspinnen entstehenden Fasern besonders leicht schmelzende Polymere verwendet werden, die einen geringeren Schmelzpunkt aufweisen als herkömmlich eingesetzte Materialien. Durch die geringere Temperatur der Walzmaschinen lassen sich ca. zehn Prozent der Heizenergie einsparen.
Neben der neuen Fertigungsanlage investierte Dörken in weitere Effizienzmaßnahmen am neuen Standort: So trägt u. a. der Einsatz effizienter Transformatoren mit geringen Leerlaufverlusten zu weiteren Energieeinsparungen bei.
Ressource | Einsparung |
Energie | ca. 1.912.000 kWh/a |
CO2 | ca. 1.076 t/a |
Die Ewald Dörken AG nutzte 2013 auf Empfehlung der IKB Deutsche Industriebank AG im Vorfeld der Umsetzung die Beratung der PIUS-Finanzierung der EFA. Nach eingehender Prüfung der geplanten Maßnahme erstellte das Unternehmen mit Unterstützung der EFA eine Projektskizze für das KfW-Energieeffizienzprogramm und ermittelte die umweltbedingten Mehrkosten. Das Vorhaben wurde mit einem Darlehen aus dem KfW-Energieeffizienzprogramm gefördert.
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