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Innovative Flaschenwaschmaschine der Privatbrauerei Moritz Fiege spart Raum und Ressourcen


(Bochum/ Duisburg, 03.11.2020) Mit einer innovativen Waschmaschine für Bügelverschlussflaschen spart die Traditionsbrauerei Moritz Fiege Wasser und Energie ein und steigert ihre Produktivität. Für das erstmals in der Industrie eingesetzte Verfahren erhielt das Bochumer Unternehmen einen Zuschuss aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums. Unterstützt wurde es dabei durch die Finanzierungsberatung der Effizienz-Agentur NRW.

2018 installierte die Privatbrauerei Moritz Fiege die innovative Flaschenwaschmaschine. Foto: Privatbrauerei Moritz Fiege

Die mittelständische Privatbrauerei Moritz Fiege GmbH & Co. KG grenzt sich von den großen Anbietern im Markt auch über den Einsatz von Bügelverschlussflaschen (0,33 l und 0,5 l Gebinde) ab.

Die bis 2018 verwendete Flaschenwaschmaschine war Anfang der 2000er Jahre auf Bügelbetrieb umgerüstet worden. Dies geschah durch den Einbau größerer Korbzellen, den Austausch von Pumpen, die Installation zusätzlicher Leitbleche in der Hauptlauge und durch eine auf Volumenstrom optimierte Laugeschwallung (Ringdüsen), die durch eine wesentlich größere zusätzliche externe Umwälzpumpe betrieben wurde. 

„Dieser Umbau entsprach bis 2018 dem Stand der Technik, da es keine Anlagen für Bügelflaschen am Markt gab“, erklärt Braumeister und Betriebsleiter Marc Zinkler. „Aufgrund der technischen Innovation einer speziellen Bügelflaschen-Waschmaschine und der damit verbunden Einsparmöglichkeiten entschieden wir uns, die Investition in eine neue Anlage vorzuziehen.“

Innovative Anlage ermöglicht kompakte Bauweise

In der Anlage kommen zwei verstellbare pneumatische Einschubfinger zum Einsatz, die das Verklemmen der Bügelverschlüsse in der Waschkorbzelle in den Umlenkungen verhindern. Zudem können die Flaschenformate 0,5 l und 0,33 l gleich gut verarbeitet werden. Durch den Einsatz der Einschubfinger in den Umlenkungen kann die Anlage deutlich kompakter gebaut werden und bietet damit den Platz für diverse Wärmerückgewinnungssysteme, die den Energieverbrauch beim Erwärmen des Wassers sowie beim Ausspülen und Abkühlen der Flasche vermindern.

Neben der erzielten Wassereinsparung (ca. 460 ml pro 0,5 l Flasche) und der Energiereduzierung (ca. 19,14 Wh pro 0,5 l Flasche) konnte der Wirkungsgrad der Gesamtanlage um ca. 4 Prozent (0,5 l Flasche) bzw. 12 Prozent (0,33 l Flasche) gesteigert werden. Auch der Wartungsaufwand für die Maschine sank gegenüber der Altanlage und führte zu Einsparungen in Höhe von 15.000 Euro pro Jahr. Ebenfalls reduzierte sich der Verbrauch an Korb-Zellen, in denen die Flaschen transportiert werden, um 3.540 Stück pro Jahr.

„Die Ergebnisse bestätigen das hohe Effizienzpotenzial der neuen Flaschenwaschmaschine“, freut sich Marc Zinkler. Insbesondere für mittelständische Brauereien, die sich über die Bügelverschlussflasche im Markt abheben wollen, ist das Verfahren interessant.

Effizienz-Agentur NRW unterstützte auf dem Weg zur Förderung

Die Privatbrauerei Moritz Fiege nutzte im Vorfeld der Umsetzung die Unterstützung der Finanzierungsberatung der Effizienz-Agentur NRW (EFA) zur Antragstellung im Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums. Das Vorhaben wurde mit Mitteln in Höhe von ca. 359.000 Euro aus dem BMU-Umweltinnovationsprogramm gefördert. Nach der Bewilligung des Zuschusses wurde die EFA mit der Erstellung des Abschlussberichtes sowie der Abstimmung des Messprogramms beauftragt. Der Projektabschluss erfolgte 2020. Insgesamt investierte das Unternehmen ca. 1.340.000 Euro in die Maßnahme.