MetallHochtemperaturverzinkung
spart Zink und Blei ein  

 Ausgangssituation

Die PreGa GmbH veredelt bislang am Standort Kreuztal jährlich ca. 10.000 Tonnen Stahl im Hochtemperaturverzinkungsverfahren (HTV), davon überwiegend kleinere Bauteile. Damit ist die Tochtergesellschaft der Siegener Verzinkerei AG deutschlandweit einer der wenigen Anbieter dieses präzisen Beschichtungsverfahrens.

Durch die Feuerverzinkung bei höheren Temperaturen und die besondere Fahrweise der Anlage können im Gegensatz zu konventionellen Verfahren dünnere Zinklegierungsschichten erzeugt werden. Der Einsatz von Induktoren anstelle von Gasbrennern zur Erhitzung der Zinkschmelze ermöglicht eine gleichmäßigere Temperaturverteilung beim Schmelzprozess. Das Verfahren zeichnet sich durch große Passgenauigkeit, flexible Schichtdicken und eine hohe Beschichtungsqualität der vergüteten Teile aus.

Aufgrund der großen Nachfrage u. a. aus der Automobilindustrie plante das Unternehmen 2011 einen zweiten Verzinkungskessel, um so die Kapazität auf 15.000 Tonnen pro Jahr zu erhöhen. Die Investitionssumme lag bei insgesamt 3,3 Mio. Euro.

 Massnahmen und Vorteile

Im direkten Vergleich mit der konventionellen Verzinkung spart das HTV-Verfahren aufgrund des effizienteren Umgangs mit dem Beschichtungswerkstoff ca. 64,5 Tonnen Zink bei vergleichbarer Leistung pro Jahr ein.

Beim Einschmelzen von Bauteilen mit Hilfe der Feuerverzinkung stellt die Schmelze der HTV eine Besonderheit dar: Im Gegensatz zur konventionellen Feuerverzinkung, bei der zumeist Blei mit eingesetzt wird, arbeitet die Schmelze der HTV bleifrei. Bei geplanten zusätzlichen 5.000 Jahrestonnen verzinkten Stahls bedeutet dies eine Einsparung von 0,9 Tonnen Blei pro Jahr.

Die Verzinkung bei höheren Temperaturen führt ebenfalls zu einem veränderten Aufbau der Legierungsschichten. Der Diffusionsprozess endet hierbei nicht wie sonst üblich mit dem Herausziehen der Bauteile aus dem Zinkbad, so dass je nach Wärmekapazität des Bauteils eine durchlegierte Eisen-Zink-Legierungsphase gebildet wird. Der homogene Eisenanteil ermöglicht eine höhere Oberflächenhärte (Mikrohärte), die über jener der meisten Grundwerkstoffe liegt. Die Verschleiß- und Abriebfestigkeit kann hierdurch um bis zu 300 Prozent verbessert werden.

Mit dem Aufbau des neuen Kessels ließ die PreGa GmbH auch zwei neue Filteranlagen zur schon vorhandenen gekapselten Einhausung der Vorbehandlung installieren. Dadurch werden die Grenzwerte der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) um bis zu 50 Prozent unterschritten und die Arbeitsbedingungen nachhaltig verbessert.

Einsparungen im Überblick  
Zink 64,5 t/a
Blei 0,9 t/a
Unterschreitung der Grenzwerte der TA Luft um 50 %

 Der Weg zur Finanzierung

Das Unternehmen nutzte im März 2011 im Vorfeld der Projektrealisierung die Beratung der PIUS-Finanzierung. Der Kontakt kam über die Hausbank zustande. Mit Unterstützung der EFA wurde eine Projektskizze erarbeitet, die noch im gleichen Monat der KfW als Voranfrage im ERP-Umwelt- und Energieeffizienzprogramm vorgestellt wurde. Nach einem positiven Votum beantragte das Unternehmen über seine Hausbank ein Darlehen. Ende Dezember 2011 startete die Umsetzung. Im Juni 2012 konnte der neue Kessel in Betrieb genommen werden.

 

Mit der Hochtemperaturver- zinkung sinkt der Zinkeinsatz um 64,5 Tonnen pro Jahr bei gleichzeitig erhöhter Präzision, Verschleiß- und Abriebfestig- keit sowie sicherem Korrosionsschutz der beschichteten Teile.

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Das Unternehmen



Adresse
PreGa - Precision Galvanizing GmbH
Hüttenstraße 45
57223 Kreuztal
Internet
www.zink-different.com
Gründung
1885
Unternehmensgegenstand
Feuerverzinkungsleistungen und Oberflächenveredelungstechnologien für Stahlbauteile
Mitarbeiter
35

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Die Projektpartner

 

Tobias Wesselow

PreGa - Precision Galvanizing GmbH

+49 2732 / 796-251

wesselow@remove-this.zink-different.com

 

 

Marcus Lodde

Effizienz-Agentur NRW

+49 203 / 3 78 79 - 58

lod@remove-this.efanrw.de