Bundesumweltministerin Hendricks übergab Förderbescheid für innovative Anlage zur Biogasgewinnung


Die Nähr-Engel GmbH aus Goch plant die Errichtung einer Behandlungsanlage für Abwasser aus der Herstellung von Kartoffeltrockenprodukten. Das Pilotprojekt wird aus dem Umweltinnovationsprogramm des BMUB mit rund 480.000 Euro gefördert. Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks übergab am 1. Dezember persönlich den Zuwendungsbescheid an den Mitgesellschafter Anton van den Boom und den Geschäftsführer Clive Krückemeyer. Unterstützung bei der erfolgreichen Antragstellung erhielt das Unternehmen durch die Finanzierungsberatung der Effizienz-Agentur NRW.

Startschuss für mehr Nachhaltigkeit: Anton van den Boom, Mitgesellschafter der Nähr-Engel GmbH, Bundesumweltministerin Barbara Hendricks, Geschäftsführer Clive Krückemeyer und Mitgesellschafter Wolfgang Topp bei der Übergabe des Zuwendungsbescheids

Anton van den Boom, Miteigentümer der Nähr-Engel GmbH, wies in seiner Begrüßungsrede auf die gesellschaftliche Verantwortung des Unternehmens hin. Nachhaltigkeit leiste dabei einen wichtigen Beitrag – nicht nur, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, sondern auch um Klima und Umwelt zu entlasten.

Barbara Hendricks betonte bei der Übergabe des Zuwendungsbescheids: "Mit diesem Pilotprojekt fördern wir ein umweltschonendes Abwasserverfahren. Damit tun wir auch Gutes für den Klimaschutz; denn das erzeugte Biogas soll rund 600.000 Kubikmeter Erdgas pro Jahr ersetzen. Dadurch können 1.200 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr vermieden werden."

Ziel des Vorhabens ist es, die im Produktionsabwasser enthaltenen organischen Stoffe mit dem sogenannten DANA-Reaktor (dynamisches anaerob aerob System) zur Biogasherstellung und damit als Ersatz von Erdgas zur Energiegewinnung zu nutzen und das kommunale Klärwerk spürbar zu entlasten. Im DANA-Reaktor wird eine anaerobe Behandlung mit einem aeroben Schwebebettverfahren zur Nachbelüftung in baulicher Einheit in einem Tank kombiniert. Das spart Platz, senkt den Aufwand für Verrohrungen und senkt die Investitionskosten. "Mit der neuen Technik steht ein Verfahren zur Verfügung, das auch für kleinere Unternehmen mit geringen Abwasservolumina wirtschaftlich sein wird", erläuterte Geschäftsführer Clive Krückemeyer.

Mit dem Umweltinnovationsprogramm wird die erstmalige, großtechnische Anwendung einer innovativen Technologie gefördert. Das Vorhaben muss über den Stand der Technik hinausgehen und sollte Demonstrationscharakter haben.

Unterstützung bei der Antragstellung erhielt die Nähr-Engel GmbH durch die Effizienz-Agentur NRW aus Duisburg. "Über die Förderberatung der NRW.BANK kamen wir mit dem Unternehmen im Vorfeld der geplanten Maßnahme in Kontakt", erzählt Marcus Lodde, Finanzierungsexperte der Effizienz-Agentur NRW. "Offene technische und wirtschaftliche Fragen konnten wir gemeinsam mit der KfW klären und auf dem Weg zur erfolgreichen Bewilligung Unterstützung leisten." Die Effizienz-Agentur NRW wird das Projekt im Rahmen eines Messprogramms bis Ende 2017 weiter begleiten und mit dem Unternehmen einen Abschlussbericht erstellen.

Die im Auftrag des NRW-Umweltministeriums tätige Agentur unterstützt produzierende Unternehmen seit über zehn Jahren bei der Antragstellung im BMUB-Umweltinnovationsprogramm.

Die Nähr-Engel GmbH verarbeitet rund 100.000 Tonnen Frischkartoffeln pro Jahr zu Kartoffeltrockenprodukten wie Kartoffelpüree. Das 1932 gegründete Unternehmen beschäftigt rund 235 Mitarbeiter am Standort Goch.